Samstag, 26. Dezember 2015

Kulturtripp und Besuch moderne Hafenstadt: Gyeongju und Busan

In die einstige Hauptstadt des Silla-Reiches – Gyeongju, dann weiter nach Busan 

Machen uns auf zum Hauptbahnhof, wo wir den superschnellen, modernen Expresszug nach Gyeongju nehmen. Zum Glück hatte unser Hotelinhaber, der gut englisch sprach, uns den Namen des Zielortes in Koreanisch auf einen Zettel geschrieben. Denn koreanisch geht nun wirklich nicht. Und dann gibt es auch noch oft verschiedene Schreibweisen, die aber das gleiche meinen. Leider spricht auch nicht jeder Ticket-Verkäufer englisch, so dass diese Notiz am Bahnhof total hilfreich war und wir in den richtigen Zug stiegen. Wieder überrascht… alles super modern, komfortable Beinfreiheit und sogar Getränke werden einem auf der knapp 2-stündigen Fahrt angeboten. Einziges Manko ist die Dauer-Klimaanlage, bei der man schon mal ins Frösteln gerät, wenn man nichts überzieht.


In Gyeongju angekommen, suchen wir erst mal unsere zuvor gebuchte Unterkunft, und dann - was Essbares. Koreanisch hat sich schon in Seoul als nicht unbedingt mein Lieblingsessen rausgestellt – also ab in den nächsten Mc Donald`s. Zwar nicht die gesündeste, aber im Moment für mich akzeptabelste Lösung.

Kurios anzusehen: Unser Hotel wartet mit einem sehr eigenwillig gestalteten Zimmer auf. Koreaner mögen`s anscheinend sehr bunt. Die Wände sind dann auch schon mal rosa oder lila gestrichen. Ein Lächeln ringt uns auch der hier oft beobachtete Partnerlook von Pärchen ab. Um ihre Zusammengehörigkeit zu betonen, tragen dann Mann und Frau auch schon mal beide die gleichen T-Shirts und Hosen, auch wenn diese pinkfarben sind und Micky-Maus-Aufdrucke oder Hello-Kitty-Bilder drauf haben :)



Nächsten Tag Fahrräder gemietet und die ehemalige Silla-Hauptstadt Südkoreas erkundet. War das eine Wohltat, das Radeln, auch wenn die Räder nur 24-er waren! Nach knapp 2 Monaten „Mangelbewegung“ bot es trotz Hitze eine willkommene Abwechslung!







Besichtigen die ersten buddhistischen Tempel, die Seokgura-Grotte aus dem 8. Jh. (UNESCO-Weltkulturerbe), die zu den Nationalheiligtümern gehört und eine riesige Statue des sitzenden Buddha beherbergt. Schlendern durch den Tumuli-Park mit beeindruckenden Königsgräbern aus der Silla-Zeit, die irgendwie aussehen wie übergroße Ameisenhaufen, und durch den  Anapji-Teich, an dem sich die königliche Familie erholte. 











Zu guter Letzt ein Abstecher zu einer der ältesten Sternwarten der Welt, Chomsongdae, wo wir eigentlich mehr eine Schulklasse als den aus alten Steinen bestehenden Turm staunend beobachten, weil sie total diszipliniert und gehorsam den Anweisungen der Lehrer folgt. In Deutschland ein seltenes Bild geworden :) 




Das wohl sehr schöne und lehrreiche Nationalmuseum hatte ausgerechnet Montag zu. Weil unsere Kräfte nach dem ausgiebigen Besichtigungsprogramm bei brütender Hitze aber langsam zur Neige gingen, waren wir darüber nicht ganz so traurig.
Am Abend sind wir in der Stadt wieder auf der Suche nach Essbarem. Für Gunnar, mit seinem „Schweinemagen“ kein Problem. Sämtliche die Straße säumenden Essenstände, ob mit aufgespießtem Fisch aller denkbaren Arten oder Seetang sind für ihn Delikatessen. Aber zum Glück gibt`s ja auch reichlich Obststände... 



Auch „Kimchi“, praktisch wie „Bibimbap“ (Reis mit Gemüse und einem Ei) ein Nationalgericht hier, zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten. Kimchi nennt man die Zubereitung von Gemüse durch Milchsäure-Gärung. Es wird traditionell wie Sauerkraut als Vitamin-C-Speicher eingemacht. Die wohl beliebteste Variante wird mit Chinakohl hergestellt, gewürzt mit scharfem Paprikapulver und dadurch höllisch scharf. Es soll aber insgesamt über 200 verschiedene Sorten geben, so zum Beispiel mit Gurken, Lauch, Weißkohl, Spinat oder Rettich. Früher – und teils auch heute noch – wurde der Kimchi in Tontöpfen aufbewahrt oder in die kalte Erde eingegraben, um ihn haltbar zu machen. Heute gibt es sogar spezielle Kühlschränke für Kimchi und die Koreaner essen ihn praktisch zu jeder Mahlzeit, genauso wie Reis und eine Suppe.
Auch wenn es gut für das Immunsystem, vor Krebs schützen und sogar Anti-Aging-Wirkung besitzen soll – mein Fall ist das eingelegte Gemüse in allen Varianten nicht.


So muss ich länger suchen, werde aber auf dem großen Wochenmarkt an einem Stand mit Krausgebackenem fündig. Bewundern dann noch die vielen Kräuter- und Gewürzstände und fallen todmüde in unser Hotelbett.




Impressionen unserer Radeltour durch Gyeongju
 












Unterwegs in Busan

Nach 3 Übernachtungen packen wir wieder unseren Rucksack. Es geht weiter – per Zug ins südliche Busan. Die Hafenstadt überrascht mit einer traumhaften Lage. Umgeben von Berglandschaften und von vielen vorgelagerten Inseln, die durch imposante Brücken mit der Stadt verbunden sind. In den vielen gepflegten Buchten finden sich sogar schöne Strände. Baden scheint hier im September aber niemand mehr zu gehen. Ist wohl verpönt. Auch wenn die Temperaturen das durchaus zulassen würden. Komisch…. wundert uns schon ein wenig… Und so lassen auch wir es sein, und „stürzen“ uns nicht in die Fluten des Japanischen/Ostchinesischen Meeres.














Dafür testen wir ab und zu eine andere Besonderheit Koreas :): Wie schon in den zuvor besuchten Städten des Landes finden sich auch in Busan in Parks oder an Flüssen immer wieder Outdoor-Fitnessstudios. Viele verschiedene Geräte zum Trainieren sämtlicher Muskelgruppen, und das völlig für lau! 



Tatsächlich werden die Dinger auch eifrig von den Einheimischen genutzt. Nachdem die Sonne am späten Nachmittag nicht mehr ganz so brennt, füllen sich die Stationen. So sieht man überall viele ältere Koreaner, die unter Schatten spendenden Bäumen etwas für ihre Fitness tun. Und natürlich muss auch Gunnar diese Geräte einmal testen – denn den regelmäßigen Sport vermissen wir schon auf der Reise… Finden das mit den Outdoor-Geräten total coole Einrichtung. Geht aber auch nur hier, denn die Winter sind hier deutlich milder und die Witterungsbedingungen setzen den Geräten nicht so zu.




Busan punktet außerdem mit seinem riesigen Jagalchi-Fischmarkt – auch wenn ich nicht so der Fischesser bin – sehenswert ist der auf jeden Fall. Octopus in jeder Größe, mehr als 300 Krebsarten, Massen an anderen Meeresfängen…. Viele Fische warten dort noch lebendig auf ihren Verkauf. Sie schwimmen in Aquarien u. Plastikwannen, die in einem ausgeklügelten System mit Schläuchen für Frischwasser und Sauerstoffversorgung miteinander verbunden sind…. 
Was hier alles an Meeresfrüchten und -fischen schwimmend, hängend, roh, gebraten, gekocht oder getrocknet angeboten wird – sagenhaft!














Nach 11 Tagen Korea sind wir voller Bewunderung für dieses vielfältige Land. Nicht nur die Meisterwerke buddhistischer Baukunst begeistern uns, sondern auch die immer lächelnden, super hilfsbereiten Menschen, es wird gefegt und gewischt selbst in den kleinsten Gassen, Tourist-Informations-Stände an jeder größeren Kreuzung, eine super moderne Infrastruktur, die das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln extrem einfach und angenehm macht – all das hat uns fasziniert auf unserem Kurztrip durch Südkorea.
Natürlich mussten wir uns für einige Höhepunkte des so vielfältigen Landes entscheiden und konnten bei weitem nicht alles erkunden. Unser Rückfahr-Ticket mit der Fähre war ja bereits gebucht. Und so hieß es nach 11 Tagen Abschied nehmen.





Südkorea, auch das kleine Japan genannt, ist nicht gerade ein billiges Reiseland - Die Preise sind ungefähr vergleichbar mit denen Europas, oft sogar ein wenig teurer. Dennoch sagen wir - Südkorea, jederzeit wieder.

Streifzug durch Busan









 


  








           


                                                                 Gunnar im Schlaraffenland :)